CVJM Thüringen goes BaseCamp23
BaseCamp23 – Ein Familienausflug in die Berge
Am Freitag, dem 28.04.2023, sind wir mit 27 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden des CVJM Thüringen Richtung Süden gefahren, um genau zu sein: nach Schwäbisch Gmünd. Ich erinnere mich in den Vorbereitungen noch an den Satz: „Das ist ja wie eine Klassenfahrt.“ Und tatsächlich hatten wir sogar Klassensprecher:innen gewählt. Doch so klar wie die Hinfahrt war, hätte uns die Rückfahrt nie sein können.
Wir denken oft in die Zukunft und was kommt und was solch ein Wochenende mitbringen soll, doch wir haben eine Sache gelernt: Es gibt nicht nur die eine Zukunft, sondern ganz viele Zukünfte. Und auf diese Erkenntnis folgten an dem Wochenende unzählige Weitere, dass solch ein Beitrag hier doch recht kurz erscheint. Nach vielen Eindrücken, Impulsen und Gesprächen haben wir uns als Delegation am Sonntagnachmittag getroffen, um unsere Eindrücke auszutauschen und in genau diese möchte ich euch kurz mit reinnehmen.
Zukunft bleibt dabei weiterhin ein großes Thema. Wir haben Fragen mitgenommen, wie: Wie kann Jugendarbeit 2040 aussehen? Wovon träumen wir, auch mal ganz unrealistisch gedacht? Und diese Fragen sind groß und beanspruchen Zeit und Energie, aber es lohnt sich. Wir dürfen Zukünfte träumen und andere dabei mitnehmen. Egal, ob für unseren Verein oder ganz persönlich, es gilt: Erzähle mir eine Geschichte, an der ich teilhaben möchte. Diese Geschichten leben von ständiger Veränderung und Veränderung wird nicht aufhören. Es geht immer weiter. Dies scheint erschreckend, aber auch ermutigend. Wir dürfen uns fragen welche Rolle wir als CVJM im Wandel der Gesellschaft haben wollen. Und das erfordert Mut. Mut zum Abheben.
Wir wurden in das Bild eines Paragleiters mit reingenommen, was uns deutlich gemacht hat, dass Abheben einiges an Vorbereitung bedarf. Wir brauchen geordnete Linien, müssen schauen, ob der Luftraum über uns frei ist, ja sogar der Gegenwind ist entscheiden und am Ende der Mut, der Mut den letzten Schritt in die Luft zu wagen, um loszufliegen und Zukunftsgestalter:innen zu sein. Und das schaffen wir am besten gemeinsam. Gemeinsam als CVJM Thüringen, als CVJM in Deutschland, aber auch als CVJM weltweit.
Wir durften von Geschichten aus dem Kosovo hören oder auch aus der allgemeinen weltweiten Arbeit. Wir durften uns mit so vielen verschiedenen Ortsvereinen und Landesverbänden austauschen, über den Tellerrand hinausschauen. Dabei begegneten wir nicht nur unterschiedlichsten Arbeitsweisen und Projekten, sondern auch verschiedensten Persönlichkeiten, die CVJM mitgestalten und prägen. Und mit all diesen Menschen hinter unseren Begegnungen teilen wir eins, eine gemeinsame Basis: Jesus Christus. Diese Basis verbindet uns und somit wird eine Klassenfahrt zu einem Familientreffen.
Auf diesem Familientreffen haben wir gemeinsam einen Berg erklommen. Am Freitag durften wir ankommen, den Ort, die Menschen, das Programm kennenlernen. Dorina Lluka Davies aus dem YMCA Kosovo hat uns von ihrer Arbeit erzählt. Am nächsten Vormittag wurden wir durch Vorträge zum Thema Transformation von Tobias Faix und Zukünfte verstehen und gestalten von Johannes Kleske zum Orientieren eingeladen, bevor wir dann am Nachmittag in verschiedensten Seminaren und Workshops Themen, die uns bewegen erkundet haben. Der Abend war von dem Bild des Paragleiters, welches Daniela Mailänder zum Innehalten gewählt hat, geprägt. Am Sonntag durften wir weiter erkunden und am Nachmittag ganz bewusst anpacken.
Die Zeit des BaseCamps für uns persönlich, in kleinen Gruppen, aber auch als Delegationen reflektieren. Und am Abend wurde dann ordentlich gefeiert, mit Kazoos, gutem Essen und einem Beitrag von Carlos Sanvee bevor wir am Montag nicht nur in der Plenumsveranstaltung, sondern auch mit unseren Bussen, Zügen und Autos aufgebrochen sind. Aufbruch in unsere kleinen und großen CVJMs. Mit viel Euphorie und Inspiration und einer Menge Freude auf CVJM Arbeit.
Doch was nehmen wir und als CVJM Thüringen aus diesem Wochenende mit? Wir als CVJM Thüringen gehen mit neuer geistlicher Stärke, egal wie individuell sie ist, hier hinaus. Um Multiplikator:innen zu sein. Wir gehen hier raus mit knapp 30 Mitarbeitenden, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, die mit Euphorie und Motivation ihre Teams, ihre Gruppen, ihre Arbeit inspirieren und Sprachrohr sein dürfen. Von der Basis aus denken. Wir wollen Träume angehen und das braucht Innovation. Wir als Vorstand hatten das Thema erst Anfang des Jahres und haben gemerkt: Innovation braucht Exnovation. Platz machen für neue Ideen, neue Projekte. Aufbrechen, mit dem ersten Schritt in die Luft. Und wir wollen nicht allein aufbrechen, sondern mit der Gesamtheit der CVJM Bewegung. Wir wollen über die Grenzen von Thüringen hinausschauen, was nicht schwer ist, da die nicht so weit sind und wir vor allen Dingen in alle Himmelsrichtungen Deutschlands schauen dürfen. Und in diese Richtungen schauen wir trotzdem noch mit lauter Fragen aber dafür wollen wir offen sein. Veränderungsprozesse sind bei uns da und diese wollen wir nutzen, um Veränderung aktiv zu leben. Hierarchien flach halten, transparent mit allen Strukturen zu sein (Was macht eigentlich der Vorstand?), Themen wie Nachhaltigkeit und LGTBQI+ angehen. Darauf schauen, was unsere Mitarbeitenden hineingeben wollen und können. Und darauf schauen, welche Gruppierungen da einen Ansatz bieten, egal ob andere CVJMs oder TEN SING oder Menschen außerhalb unseres Vereines.
Wir wollen Basecamp nicht ein Wochenende sein lassen, was irgendwie nice war, sondern was Veränderung schaffen darf, auch wenn es erstmal kleine Schritte sind. Wir wollen uns erkunden, um neu aufzubrechen.
Eure Tina Göltzner