19 November 2017
Wo? – Wo ist Gott im Leid?
Psalm 22
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Sara Schmid
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1 Ein Lied Davids, nach der Melodie »Eine Hirschkuh am Morgen«. 2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?1 Warum hilfst du nicht, wenn ich schreie, warum bist du so fern? 3 Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich um Hilfe, doch du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe. 4 Du bist doch der heilige Gott, dem Israel Danklieder singt! 5 Auf dich verließen sich unsere Väter, sie vertrauten dir und du hast sie gerettet. 6 Sie schrien zu dir und wurden befreit; sie hofften auf dich und wurden nicht enttäuscht. 7 Doch ich bin kaum noch ein Mensch, ich bin ein Wurm, von allen verhöhnt und verachtet. 8 Wer mich sieht, macht sich über mich lustig, verzieht den Mund und schüttelt den Kopf: 9 »Übergib deine Sache dem Herrn, der kann dir ja helfen! Er lässt dich bestimmt nicht im Stich! Du bist doch sein Liebling!« 10 Ja, du hast mich aus dem Mutterschoß gezogen, an der Mutterbrust hast du mich vertrauen gelehrt. 11 Seit dem ersten Atemzug stehe ich unter deinem Schutz; von Geburt an bist du mein Gott. 12 Bleib jetzt nicht fern, denn ich bin in Not! Niemand sonst kann mir helfen! 13 Viele Feinde umzingeln mich, kreisen mich ein wie wilde Stiere. 14 Sie reißen ihre Mäuler auf, brüllen mich an wie hungrige Löwen. 15 Ich zerfließe wie ausgeschüttetes Wasser, meine Knochen fallen auseinander. Mein Herz zerschmilzt in mir wie Wachs. 16 Meine Kehle2 ist ausgedörrt, die Zunge klebt mir am Gaumen, ich sehe mich schon im Grab liegen – und du lässt das alles zu! 17 Eine Verbrecherbande hat mich umstellt; Hunde sind sie, die mir keinen Ausweg lassen. Sie zerfetzen mir Hände und Füße.3 18 Alle meine Rippen kann ich zählen; und sie stehen dabei und gaffen mich an. 19 Schon losen sie um meine Kleider und verteilen sie unter sich. 20 Bleib nicht fern von mir, Herr! Du bist mein Retter, komm und hilf mir! 21 Rette mich vor dem Schwert meiner Feinde, rette mein Leben vor der Hundemeute! 22 Reiß mich aus dem Rachen des Löwen, rette mich vor den Hörnern der wilden Stiere! Herr, du hast mich erhört! 23 Ich will meinen Brüdern von dir erzählen, in der Gemeinde will ich dich preisen: 24 »Die ihr zum Herrn gehört: Preist ihn! Alle Nachkommen Jakobs: Ehrt ihn! Ganz Israel soll ihn anbeten! 25 Kein Elender ist dem Herrn zu gering; mein Geschrei war ihm nicht lästig. Er wandte sich nicht von mir ab, sondern hörte auf meinen Hilferuf.« 26 Darum danke ich dir, Herr, vor der ganzen Gemeinde. Vor den Augen aller, die dich ehren, bringe ich dir die Opfer, die ich dir versprochen habe. 27 Die Armen sollen sich satt essen; die nach dir, Herr, fragen, sollen Loblieder singen; immer möge es ihnen gut gehen! 28 Alle Völker sollen zur Einsicht kommen; von allen Enden der Erde sollen sie zum Herrn umkehren und sich vor ihm niederwerfen. 29 Denn der Herr ist König, er herrscht über alle Völker. 30 Vor ihm müssen die Mächtigen sich beugen,4 alle Sterblichen sollen ihn ehren, alle, die hinunter müssen ins Grab. 31 Auch die kommende Generation soll ihm dienen, sie soll hören, was er getan hat. 32 Und sie soll ihren Nachkommen weitererzählen, wie der Herr eingegriffen hat, wie treu er ist.