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22 August 2019

Ins Leben von Menschen sprechen, Herzen berühren: Was unsere Arbeit ausmacht

In unserer Arbeit haben wir tagtäglich mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Jeder von diesen trägt seine ganz persönliche Geschichte mit
sich. Manchmal erfahren wir davon, manchmal werden wie nie alles wissen und manchmal erfahren wir viel zu spät, wieso ein Mensch so ist, wie er ist.
Wir erleben unsere eigene Geschichte, erfahren Gutes wie Schlechtes und werden so zu einem Menschen mit Emotionen, Erinnerungen,Hoffnungen.
All das wird zu einem Pool unseres Seins – der Seele. Jemanden in der Seele zu berühren bedeutet deshalb auch viel mehr als jemanden zu bewegen.

 


Es bedeutet, einen Eindruck zu hinterlassen, seine Fußspuren in dem Menschen zu verewigen und für immer ein Teil von diesem zu sein. Wie das unsere oder irgendeine Arbeit leisten kann, ist schwer zu sagen. Wir selbst werden das nie leisten können, aber wir begeben uns mit den Menschen auf eine Reise. Wir versuchen jeden kennenzulernen, zu verstehen und mit ihm ein Stück seines Weges zu gehen.
Jeder Teenager hat mindestens fünf Leute, die ihm gern sagen möchten, was richtig ist und wie er was machen soll, ohne zu fragen, was er selbst möchte.
Wir wollen nicht einfach von außen in ein Leben sprechen, sondern gemeinsam leben, Gemeinschaft leben, einander geben und unterstützen, was uns möglich ist. Wir wollen von Jesus erzählen, ein Beispiel geben, in unser eigenes Leben blicken lassen. Jeder hat seine Probleme, Abhängigkeiten oder Ängste, mit denen er kämpft. Nicht nur jeder Teilnehmer, sondern jeder Mensch, auch jeder von uns, aber niemand sollten in dieser Situation allein gelassen werden. So gehen wir gemeinsam mit den uns anvertrauten Menschen einen Weg, der uns alle gemeinsam hoffentlich ein bisschen näher zu Jesus bringt.
Der kann das schaffen, was wir allein mit all unserer Arbeit, egal, wie sehr wir uns Mühe geben, nie schaffen können, nämlich die Menschen in ihrer Seele zu bewegen.
Wenn ich sehe, wie ein 7-jähriger im Lobpreis die Hände in die Luft streckt, obwohl er diesen Jesus noch vor einer Woche gar nicht kannte oder wenn ich
höre, wie Teenager aus vollem Hals mitsingen, obwohl sie jedes Wort dieser Lieder noch vor drei Tagen in Frage gestellt haben, dann weiß ich, dass hier
Seelen berührt werden und wurden und dafür bin ich Jesus jeden Tag wieder neu dankbar.
Ein (kleines) Beispiel: Am 24.11.2018 feierte unser Jugendgottesdienst (NewLife) sein 10-jähriges Jubiläum. Nachmittags zum Empfang und auch abends zum Gottesdienst wollten viele Leute kommen. Es gab verschiedene Aktionen von Festreden, über eine Luftbildaufnahme, bis hin zum großen Kuchenbuffet. All
das zu stemmen wäre für uns allein unmöglich gewesen, aber wir zweifelten nie an der Umsetzbarkeit. Abends im Gottesdienst blickten wir nicht nur auf 10 Jahre NewLife, sondern auch auf einen wunderschönen Tag zurück, den wir mit genialen Menschen erleben durften. Einige Besucher hatten wir seit Jahren nicht mehr gesehen, andere treffen wir jede Woche.
Manche sind auf Freizeiten des CVJM zum Glauben gekommen, haben dort Freunde fürs Leben kennengelernt. Manche sind inzwischen selbst in dieser Arbeit unterwegs oder sind heute Eltern und geben ihre Erfahrungen an die nächsten Generationen weiter. Egal, wie unterschiedlich ihre Wege waren, sie haben
doch eines gemeinsam: Sie wurden in ihrer Seele berührt. Einige dieser Geschichten haben wir an diesem Tag gehört und wir sind gespannt auf die Geschichten, die in der Zukunft folgen werden, denn es geht weiter. Darauf vertraue ich.
Carolin Roth
Assistentin im CVJM Thüringen
Artikel aus dem CVJM Magazin 2-2019

 

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Fachlich pädagogische Leiterin