MontagsMutMacher | 05.09.2022
Liebe CVJM-Community!
Als ich Azubi war, war eine meiner Aufgaben alle drei Wochen den Hof zu fegen. Ob Blütenblätter, rostbraunes Herbstlaub, Schnee oder einfach nur Dreck, es gab immer genug zu tun. Ich bin in den meisten Dingen sehr gewissenhaft, natürlich auch beim Hof fegen. An einem etwas windigem Tag im Herbst fand ich mich wieder einmal auf dem Hof ein, bewaffnet mit Besen, Kehrmaschine und Musik auf den Ohren. Bahn für Bahn fegte ich, doch jedes mal, so schien es, wenn ich gerade eine Bahn gefegt hatte, wehte der Wind wieder neue Blätter zurück. Also fegte ich wieder den selben Streifen und wieder wurden neue Blätter zu mir geweht. Mit jeder Minute, die ich versuchte gegen die mir entgegenwehenden Blätter anzukämpfen, wurde ich frustrierter. Wollte ich doch nur mit der Arbeit fertig werden. Doppelt solange wie sonst, mühte ich mich ab bis ich irgendwann resignierte: Ich hatte ja schließlich alles gefegt und es war nicht meine Schuld, dass der Wind wehte. Frustriert packte ich meine Sachen zusammen und sah auf, betrachtete den Hof und erkannte: Es war deutlich besser als vorher. Die ganze Zeit hatte ich nur stumm und frustriert vor mich hingearbeitet, gesehen wie immer wieder der Wind meine Arbeit verwüstete. Doch dabei war mir nicht aufgefallen, wie das große Ganze Stück für Stück besser wurde.
So oft habe ich schon bemerkt wie ich an einer Sache frustriere, das Gefühl habe das nichts funktioniert und dabei aber das größere Ganze aus den Augen verliere. Oft geht es mir auch mit Gott so. Ich sehe die Umstände in denen ich stecke, die Krise, den Streit, die schier unlösbare Aufgabe und allzu schnell richte ich meinen vorwurfsvollen Blick zu Gott und frage: WIESO? Dabei ignorierend, dass diese Zeit nur ein Ausschnitt ist. Ein Abschnitt eines Lebens für das ich mehr als dankbar sein kann, weil Gott der HERR mich hält und er den Überblick hat der mir fehlt.
Sei gesegnet,
Euro Miriam Steffen
Challenge: Wo auch immer du gerade im Leben stehst, probiere einmal das größere Bild zu sehen und bitte Gott um Hilfe dabei.
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